1984: Hermann-Löns-Park

Die Siedlung Mascheroder Holz nach dem Krieg

Die Siedlung Mascheroder Holz nach dem Krieg

Zur Erholung für die Einwohner der Siedlung wurde 1952 mit dem Ausbau einer ca. 11 Morgen großen Grünfläche begonnen. 2300 cbm Boden mußten bewegt werden; das Stadtgartenamt pflanzte mehrere Tausend Sträucher und 120 Bäume.

Diese Grünanlage wurde am 31. Mai 1953 als „Hermann-Löns-Park“ eingeweiht. Ratsherr Hans Leonhards begrüßte zur Einweihungsfeier Oberbürgermeister Dr. Kurt Semler, Oberstadtdirektor Dr. Erich Walter Lotz und Stadtgartenbaudirektor Alexander Druxes – als Schöpfer des Parks – sowie zahlreiche Ratsherren. Darbietungen des Männergesangsvereins „Liedertafel“ Braunschweig-Süd und gymnastische Vorführungen der Mädchen des Sportvereins Braunschweig-Süd umrahmten die Feier. Neben einem Kinderspielplatz wurde ein Hartplatz für Ball- und Bewegungsspiele hergerichtet. Ein großer gemauerter Rundteil für kulturelle Veranstaltungen vervollständigte die Anlage. An der Westseite des Parks wurde ein Gedenkstein für die Toten aufgestellt.

Zum Schutz des Ortsbildes der Siedlung beschloß der Rat der Stadt Braunschweig am 20. Juni 1951 die „Satzung zur Gestaltung des Stadtgebietes der Siedlung Mascherode“. Die Vorschriften dieser Satzung besagen u. a., daß sich die baulichen Einzelheiten der vorhandenen Einzelgestaltung der Siedlung anpassen müssen.

Reichsheimstätten oder nach den Kleinsiedlungsbestimmungen bebaute Grundstücke sind für die Errichtung von gewerblichen Anlagen ausgeschlossen. Um den Wohncharakter der Siedlung zu bewahren, ist z. B. Außenwerbung nur an den für gewerbliche Nutzung vorgesehenen Gebäuden zulässig.

Nachdem sich die wirtschaftlichen Verhältnisse nach der Währungsreform am 20. Juni 1948 gebessert hatten, begann man mit dem Wiederaufbau der durch Bombenangriffe zerstörten Häuser.

Zur Behebung der Wohnungsnot wurden auf noch freien Bauplätzen zusätzlich neue Wohnungen gebaut; wie z. B. an der Jüdelstraße, wo im Jahre 1950 40 Dreizimmer-Wohnungen und 16 Einzimmer-Wohnungen mit Küche errichtet wurden. Bereits im Frühjahr 1949 hatte die soziale Baugenossenschaft mit dem Bau von Wohnungen am Baumeisterweg begonnen. Im Beisein von Oberbürgermeister Otto Bennemann, Oberstadtdirektor Dr. Erich Walter Lotz und Braunschweigs Bundestagsabgeordneten Otto Arnhoitz wurde am 26. August 1949 das erste Haus an die Mieter übergeben.

Die letzte größere Erweiterung geschah im Westen der Siedlung durch den Bau des Ginsterweges im Jahre 1958. Danach hat die Bautätigkeit stark nachgelassen. Anfang der 70er Jahre wurde nochmals eine kleinere Fläche an der Nietzschestraße als Bauland erschlossen und mit modernen Flachbauten bebaut.

Entwicklung der Einwohnerzahlen

Jahr Südstädter
1939 ca. 8.000
1946 – 1948 ca. 10.000
1951 ca. 8.000
1961 6.277
1970 5.238
1982 4.039
1984 3.679

Aus „Siedlung Mascheroder Holz“ wird „Südstadt“

Aus „Siedlung Mascheroder Holz“ wird „Südstadt“

Durch Beschluß des Rates der Stadt Braunschweig vom 29. Februar 1956 wurde die „Siedlung Mascherode“ in „Braunschweig-Südstadt“ umbenannt und die Grenzen wie folgt festgelegt:

Im Westen durch eine Betonstraße nach Wolfenbüttel, im Norden durch die Gärtnerstraße – Salzdahlumer Straße – Krankenanstalt – Golfplatz bis zum Umspannhaus am Möncheweg und im Osten und Süden durch die Stadtgrenze gegen die Gemeinden Rautheim – Mascherode – Klein Stöckheim.

Die Umbenennung wurde durch Erlaß des Niedersächsischen Ministers des Innern vom 15. Mai 1959 genehmigt. Gegen die Bezeichnung „Südstadt“ für den genannten Bereich wurden seitens des Präsidenten des Niedersächsischen Verwaltungsbezirks Braunschweig jedoch Bedenken erhoben.

In den folgenden Jahren wurde die Nachbarschaft – Heidberg – voll ausgebaut. Die Bezeichnung „Südstadt“ sowohl für die Nachbarschaft „Heidberg“ als auch für die Siedlung „Mascherode“ zu verwenden, führte zu Schwierigkeiten, weil diese beiden Stadtteile völlig selbständige Siedlungszellen bildeten. Durch Beschluß des Rates vom 26. März 1969 wurde die Bezeichnung „Braunschweig-Südstadt“ nun auf den bisherigen Gebietsteil Braunschweig-Südstadt ostwärts der Salzdahlumer Straße eingeschränkt. Der bisherige Gebietsteil Braunschweig-Südstadt westlich der Salzdahlumer Straße wurde in „Braunschweig-Heidberg“ umbenannt.

Entsprechend dem Antrag der Stadt Braunschweig bestimmte der Niedersächsische Minister des Innern durch Erlaß vom 30. Januar 1970 die Benennung der Stadtteile „Braunschweig-Südstadt“ und „Braunschweig-Heidberg“.

Der Stadtbezirk der Südstadtsiedlung hatte 1973 eine Größe von 179,8 ha.

Entwicklung der Bebauung in der Siedlung

  Tabelle seitlich verschiebbar   

Jahr Normalwohngebäude Normalwohnungen
1950 ca. 700 keine Angabe
1956 keine Angabe 1464
1961 917 1607
1968 928 1676
1970 930 keine Angabe